Frühjahrsbilanz der Amphibienwanderung

 

 

 

 

 

 

Drei Jahre hintereinander wurde nunmehr die Amphibienwanderung fast das ganze Jahr über betreut. Es wurde erneut festgestellt, dass das Wanderverhalten der Tiere von den immer mehr extremen Wetterlagen geprägt wird. Dennoch gab / gibt es immer einige Besonderheiten zu beobachten. Ausgewertet wird jetzt der Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2025.

 

Was wurde festgestellt, was ist neu?

  1. Der Januar war ungewöhnlich warm und vereinzelt machten sich schon erste Tiere, und nicht nur an unserer Sammelstrecke, auf den Weg zu ihren Laichgewässern.
  2. Im Februar folgte ein Kälteeinbruch. Erst im März waren die Wetterbedingungen für die Amphibien so günstig, dass am Krähenholz die große Wanderung zu den Laichgewässern einsetzte.
  3. Der Bach, welcher unter der B 241 in einem Rahmentunnel geleitet wird, führte wieder reichlich Wasser. Viele Tiere nutzten den Bach schwimmend als Wanderweg. In unregelmäßigen Zeitabständen wurden die schwimmenden Tiere erfasst. Es waren hauptsächlich Erdkröten. Die Erfassung aller schwimmenden Tiere war nicht möglich, da das Hauptaugenmerk auf das Sammeln an der Straße lag. Immer wieder folgten langhaltende trockene Tage. Das hatte zur Folge, dass der Bach am 14. April kein Wasser mehr führte.
  4. Mehrmals wurden Waschbären, sowohl am Straßenrand und im Bach beobachtet, die die Erdkröten als Nahrungsquelle nutzten.
  5. Wieder zog sich die Hinwanderung bis in den Juni hinein.
  6. Die Rückwanderung, besonders die der Erdkröten, war sehr zurückhaltend. Es wurden im Vergleich zu den letzten Jahren wesentlich weniger Tiere auf dem Rückweg registriert. Es gab ein Sammelbereich an der B 241, wo kaum noch Erdkröten wanderten (die Beobachtung wird unter den Punkt: Besonderheiten erörtert).
  7. Insgesamt sind die Bestände der wandernden Amphibien stabil geblieben. Auffallend war, dass die Bestände der wandernden Molche, darunter auch die der Kammmolche, trotz der vielen extremen trockenen Tage zugenommen haben.
  8. Die Zahl der Verkehrsopfer ist für eine Bundesstraße gering. Gründe sind, dass die B 241 für den Durchgangsverkehr bis Ende Mai gesperrt war, es eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h auf 50 Km/h im Sammelbereich gab und am Straßenrand die Tiere von den Helfern eingesammelt und über die Straße getragen wurden.
  9. Die Sammelgruppe muss an dieser Stelle, trotz Geschwindigkeitsbegrenzungen, oft ein rücksichtsloses Verhalten vieler Verkehrsteilnehmer beklagen. Die Begrenzung bis auf 50km/h ist für die Sicherheit der Sammler gut, wenn sich alle Autofahrer daran halten, aber nicht ausreichend für das Überleben vieler Amphibien. Die meisten Tiere sterben auch bei 50km/h am Strömungsdruck, der zwischen den Autoreifen entsteht
  10. Die Sammelgruppe hat wie jedes Jahr Tagesprotokolle erstellt und die Sammelergebnisse in Exeltabellen erfasst und einige Ergebnisse in Diagramme dargestellt.(siehe Downloads)
    Neu: Es wurden erstmals die schwimmenden Amphibien zum Teil erfasst. Diesjährige und vorjährige Faden- und Teichmolche sind von der Sammelgruppe schwer zu bestimmen. Diese wurden als Artenkomplex zusammengefasst - in der Legende gekennzeichnet als AK - Teichmolche / Fadenmolche juvenil).
  11. Im Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2025 wurden 4.188 Amphibien über die Straße getragen. 276 Verkehrsopfer wurden registriert.

 

DOWNLOADS - Tagesprotokolle und Exeltabellen

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Tagesprotokolle vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2025
Jeder Einsatz wurde protokolliert nach; Datum, Anzahl der Sammler, Sammelstunden, Hinwanderer, Rückwanderer, schwimmende Tiere, wandernde Paare und Wetterdaten.
Tagesprotokolle_2025.pdf
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Exeltabelle der wandernden Erdkröten bis zum 30. Juni 2025
Erfasst wurden in dieser Tabelle die Sammelstunden der Helfer.
ERDKROETEN_2025_T1.pdf
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Exeltabelle der wandernden Molche bis zum 30. Juni 2025
MOLCHE_2025.pdf
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Exeltabelle der wandernden Frösche bis zum 30. Juni 2025
FROESCHE_2025_T1.pdf
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Exeltabelle - Hin- und Rückwanderer bis zum 30. Juni 2025
ohne Verkehrsopfer
Hin_Rueckwanderung_2025_T1.pdf
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DOWNLOADS - Sammelergebnisse in Diagrammen dargestellt